Hundsracker

 

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Hundsracker

Heute wollen wir vom Hundsracker erzählen. Da war eine Häuslersfrau, die hatte ein Kind bekommen. Und dann war da eine Bergriesenfrau, die hatte auch ein Kind bekommen. Die machte sich auf und vertauschte ihr Kind mit dem der Häuslersfrau, und niemand merkte es. Und das Kind, das war so schrecklich schwer satt zu kriegen, und der Häusler konnte es nicht mehr ernähren. Es aß alles auf, was der Häusler hatte. Da beklagte er sich über den Jungen dort bei seinem Herrn, und das war ein Pfarrer. »Ja, dann lass ihn zu mir kommen«, sagte der Pfarrer. »Da soll er genug zu essen haben.«

Ja, und frühmorgens kam er. »Bist du nun da!« sagte der Pfarrer. »Hier sollst du genug zu essen haben.« Nun sollten sie bei dem Pfarrer da in den Wald fahren, und er sollte mit den anderen Knechten auch dabeisein. Er fing an zu essen, eine Stunde vor den anderen. Dann gingen die anderen los, spannten die Pferde ein und fuhren in den Wald. Da kam der Pfarrer herein. »Ja, Gott bewahre!« sagte er. »Sitzt du immer noch hier und isst! Wie lange sitzt du denn schon beim Essen?« - »Vier Stunden«, sagte er. »Wie lange arbeitest du dann?« - »Ich arbeite vier Stunden.«

Als er nun hinunter zum Stall kam, hatte man ihm nur das erbärmlichste Pferd zurückgelassen. Ja, und er, er spannte es vor einen Schlitten, und dann fuhr er in den Wald. Da sagen sie zu ihm: »Du hast heute doch nicht zu Hause bleiben wollen?« Ja, er möchte nur rasch eine Ladung voll haben. Und die Bäume, die da am nächsten standen, die zog er mit den Wurzeln heraus und lud sie auf den Schlitten, mit den Ästen und allem, und er lud alles auf eine Fuhre, bis er selber meinte, er könnte damit zufrieden sein. Dann spannte er das Pferd an. Das konnte die Fuhre nicht von der Stelle bringen. Da ärgerte er sich über das Pferd, spannte es aus und machte die Zügel los. Dann nimmt er das Pferd und legt es auf die Fuhre obendrauf und band es mit den Zügeln fest. Dann packt er an und zieht die Fuhre. Er war vor den anderen mit der Fuhre zu Hause, und sie reichte so hoch wie das Dach. Er nahm das Pferd von der Fuhre herunter und brachte es in den Stall. Dann ging er hinein und setzte sich zum Essen. Da kamen die anderen Knechte nach Hause, und sie sagen zum Pfarrer: »Schick den nicht noch einmal in den Wald! Der holzt den ganzen Wald ab!«

Da war der Pfarrer ganz entsetzt über seinen Knecht. Nun war da in dem Land ein Krieg, und so schreibt der Pfarrer an den König, ob er nicht einen tüchtigen Kriegsmann haben will. Ja, der König war's zufrieden. Und da sagt der Pfarrer zum Hundsracker - sie hießen ihn so -: »Jetzt sollst du zum König. Dort wirst du genug zu essen kriegen.«

Er machte sich auf den Weg zum König. Als er dort angekommen war, trieb er's auf die alte Weise. Er aß vier Stunden lang. Da sagt der König zu ihm; »Jetzt gehst du zu den Soldaten hin und schlägst alle zusammen, die du siehst.« Darauf ging der Hundsracker zu den anderen Soldaten. Die schossen, dass ihm die Kugeln um seine Löffel sausten. »Schämt ihr euch denn gar kein bisschen, dass ihr Blaubeeren auf mich werft!« Er schlug alle zusammen, die er sah.

So kam er zurück zum König. »Das waren ein paar Verrückte«, sagte er. »Als ich dorthin kam - die schämten sich doch kein bisschen, da warfen sie gleich Blaubeeren auf mich, aber ich habe einen jeden zusammengeschlagen, den ich dort gesehen habe.« - »Da hast du wohl meine Leute auch zusammengeschlagen!« sagte der König. »Ja, ich habe es so gemacht, wie es Eure Majestät gesagt hatte. Ich habe einen jeden Mann zusammengeschlagen.«

Da war der König völlig entsetzt über den Hundsracker und wusste nicht, auf welche Weise er ihn loswerden konnte. Er sah ein, dass es nicht möglich war, ihn zu erschießen. Er dachte aber, er müsste ihn auf jeden Fall aus dem Weg schaffen. Und so fuhr man eine große Menge Munition auf eine ebene Heide und häufte sie zu einem großen Hügel auf. Dann fuhr man Holz dazu und häufte es auf den großen Hügel. Dann sagt der König zu dem Hundsracker, er solle auf die Holzstämme hinaufsteigen und sich dort niedersetzen. Dann legten sie Feuer daran.

Da flog alles hoch in die Luft, die Baumstämme und der Hundsracker, und auf die Weise wurde der König seinen Kriegshelden los.