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Die Reise des BranEs kam Nachricht von Manannan, Sohn des Lir, an Bran, er solle ihn besuchen kommen auf Emhain, der Insel der Feenfrauen. Und dies war die Art und Weise, in der die Aufforderung an ihn gelangte. Er ging eines Tages nahe seiner Hügelfeste umher, als er süße Musik vernahm, die ihn in den Schlaf lullte. Als er nun wieder erwachte, hielt er einen silbernen Zweig in der Hand, über und über bedeckt mit weißen Apfelblüten. Er trug den Zweig heim in seine Hügelfeste. Und als all seine Leute um ihn versammelt waren, stand plötzlich eine Frau in seltsamen Kleidern vor ihm, die sang ein Lied von Emhain, der Insel der Feenfrauen, wo es keinen Winter gäbe, keinen Kummer, wo kein Wunsch unerfüllt bliebe und wo die goldenen Pferde des Manannan über den Strand preschten. Und wer Spiele spielt dort oder Sport treibt, der wird nicht müde davon. Sie lud Bran ein, diese Insel zu besuchen, und als ihr Lied zu Ende war, ging sie fort, und der Apfelzweig sprang von Brans Hand in ihre Hände. Er konnte es nicht hindern. Am nächsten Morgen brach er auf. Sie führen übers Meer, bis sie einem Krieger begegneten, der lenkte seinen Streitwagen durch die Wellen, als fahre er über Land. Er grüßte sie und sagte ihnen, er sei Lirs Sohn Manannan. Auch er sang von der Insel Emhain und lud sie dorthin ein. Unterwegs kamen sie an der Insel der Freude vorbei. Sie versuchten mit den Bewohnern zu sprechen, aber die lachten nur und deuteten mit den Fingern auf sie. Also sandte Bran einen von seinen Gefährten an Land, aber kaum hatte sein Fuß den Strand berührt, da brach er auch schon in Gelächter aus und benahm sich so wie die anderen Menschen dieser Insel. Also führ Bran weiter. Bald erreichte er die Insel der Feenfrauen, und die Große Frau wartete dort auf sie und zog sie an Land. Sie genossen alle Freuden dieser Insel, aber nachdem Zeit vergangen war, von der sie meinten, es sei ein Jahr, bekamen Brans Gefährten Sehnsucht, nach Irland heimzukehren. Jene Frau aber, die Brans Geliebte war, warnte sie. Reisten sie ab, dann werde Kummer sie heimsuchen, doch Bran antwortete, er wolle Irland nur einmal besuchen, dann werde er wiederkommen. Darauf warnte sie ihn abermals, umsehen dürfe er sich, auch mit seinen Freunden sprechen, aber er und alle seine Genossen sollten sich hüten, Erde zu berühren. Also segelten sie fort, und an den Küsten Irlands näherten sie sich einem Ort, Srub Bruin genannt. Die Menschen am Strand winkten, und als Bran ihnen seinen Namen nannte, antworteten sie, einen solchen Mann gebe es nicht mehr, aber sie hätten in alten Geschichten davon gehört, wie Bran, Sohn des Febal, fortgesegelt sei zu der Insel der Frauen. Als das Nechtan, einer von der Mannschaft, hörte, sprang er aus dem Boot und watete durch die Brandung. Als er aber den Fuß auf den Boden Irlands setzte, fiel die Last aller Jahre, die unterdessen in der Welt der Sterblichen verstrichen waren, auf seine Schultern, und er wurde zu einer Handvoll Staub. Bran aber ließ sich an Land tragen und nahm sich in acht, den Boden nicht zu berühren, weder mit den Händen noch mit den Füßen. Er berichtete seinen Landsleuten, was er erlebt hatte, und dann wandte er sich wieder mit seiner Flotte fort von der Küste, und nie hat man ihn und seine Gefährten in Irland je wiedergesehen.
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